Nachdem bereits am Vorabend alle paar Stunden aufgrund irgendeiner Festivität irgendwo Kanonenschüsse abgefeuert wurden, bekam ich kaum Schlaf und war spätestens um 6:00 Uhr putzmunter. Man stelle sich einmal vor, wie laut die Schüsse gewesen sein müssen, wenn ich sie trotz der Oropax höre, vom »Asado« hingegen, welches auch bis in die frühen Morgenstunden ging, jedoch nichts mitbekam.
Am Vorabend unterhielt ich mich mit der Gastgeberin, die mich darauf hinwies, dass der Bus, der uns zum nächsten Ort bringen sollte, am Wochenende nur einmal täglich fahren würde, und zwar zur Mittagszeit. Wow, es war tatsächlich bereits Wochenende! Ich hatte überhaupt kein Zeitgefühl und wusste nicht mal mehr welcher Tag war. Es galt also die nächste Etappe ebenfalls zu Fuß zurückzulegen.
Um 8:00 Uhr waren wir auf den Beinen und machten uns auf zum 6 km entfernten San Vicente de la Barquera, ein altes Fischerdorf, das eigentlich ganz schön ist, mir an dem Tag aber zu touristisch erscheint. Verärgert darüber den Ort als Ursache für meinen fehlenden Schlaf ausmachen zu können, da hier am Hafen die krachenden Schüsse abgeschossen werden, buchte ich mir den nächsten Bus nach Llanes. Außerdem regnete es in Strömen. Ich wollte einfach nur weg und wünschte mir für die kommende Nacht einen ruhigen Schlaf.
Gesagt, getan - und so ging es um 14:00 Uhr mit dem Bus weiter nach Llanes. Der Regen wollte auch hier nicht aufhören traurig vom Himmel zu fallen. Die Wunschunterkunft direkt beim Bahnhof
war bereits voll, und so fanden wir uns am Ende - klatschnass - in der spartanischsten Unterkunft unserer Reise wieder: ein Schüler- und Studentenwohnheim. Hier teilten wir uns mit einer
polnischen Mitpilgerin, die auch Deutsch sprach, ein Zimmer - mit ihr ließen wir den Abend bei einem Italiener mit Blick auf die Stadt ausklingen und hatten anschließend eine ruhige (wenn
auch sehr kalte) Nacht.
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