Oh Santander, Santander - was soll ich nur sagen?! Santander ist eine unglaubliche Stadt und sehr gut auf Kinder eingestellt: viele Spielplätze und andere Vergnügungsmöglichkeiten für Kinder und die Menschen haben immer ein Lächeln für die Kleinen parat. Ich habe mich dort pudelwohl gefühlt!
Insgesamt verbrachten wir drei volle Tage in dieser wunderbaren Stadt, bis wir am vierten Tag weiterzogen.
Tag 5
Abfahrt heute um 11:15 Uhr. Es ist 11:18 Uhr als wir hektisch zum kleinen Busbahnhof in Santoña rennen. Es fängt gerade an zu regnen und ich befürchte schon, dass wir den Bus verpassen, als wir aber in den Bahnhof einbiegen, sehen wir nur zwei kleine Busse anderer Busunternehmen, von unserem ALSA-Bus weit und breit keine Spur. Etwa eine halbe Stunde später trift er ein. Ich ärgere mich - langsam sollte ich es besser wissen!
Die Reisekrankheit foltert uns im Bus und wir müssen beide mit Übelkeit kämpfen, bis Luca schließlich pünktlich 5 Minuten vor Ankunft auf meinem Schoß einschläft... am Busbahnhof angekommen, packe ich also unser Handgepäck (zwei Beutel und Luca sein Rucksack) inklusive Luca selbst und hieve uns aus dem Bus. Erstmal setze ich das schlaftrunkene Kind auf die gelbe Bank und hole meinen Backpack. So langsam wacht er auf und realisiert, dass wir in einer neuen Stadt sind - gut, Zeit für einen Snack.
Auf meinem iPad suche ich per Google Maps nach der Route zur Pension, welche sogar relativ nah an beiden Bahnhöfen (Bus/Bahn) gelegen war, wie ich erleichtert feststelle. Dann bleibt mir die Suche danach am Tag unserer Abreise erspart.
In der Pension angekommen, ist die alte Dame, die die ganzen Zimmer verwaltet, ganz angetan von dem Gedanken, dass ich mit Luca den Jakobsweg gehe. Ob wir denn tatsächlich alles zu Fuß gehen, werde ich gefühlt bereits das zehnte Mal gefragt, seitdem wir in Spanien sind. "Natürlich nicht!" antworte ich wahrheitsgetreu, wozu gibt es schließlich "el tren" und "el autobus" - Eso es! (So ist es!)
Die Sachen ausgepackt, machen wir uns auch schon auf zu einem Spaziergang in die Stadt und an der Uferpromenade entlang. Im Gepäck Sandwich, Chorizo, Chips, Süßes und eine pinke Wasserflasche von Solán de Cabras, unser liebstes Wasser neben Evian. Alles gekauft im China-Shop ums Eck mit einer äußerst grimmig dreinschauenden Dame an der Kasse.
Zu Fuß machen wir uns auf den Weg zum Strand, ohne Plan immer der Uferpromenade entlang - verschwitzt und ausgelaugt kommen wir nach etwa 50 Minuten am Playa de Los Peligros an. Chill out. Als die Sonne untergeht, steigen wir die Treppen zur Höhenstraße hinauf und schlendern durch die Gassen der Stadt. Pure Freude erfüllt das Gesicht meines Kindes als er zum Abschluss des Tages noch eine Runde Karusell fahren darf.
Tag 6
Ursprünglich plante ich nur eine Nacht in Santander, sodass ich gestern Abend noch eine neue Pension buchen musste. Unser Check-out ist punkt 12. In die neue Pension, welche ironischerweiße eine Straße weiter liegt, können wir erst ab 14:00 Uhr einchecken, sodass wir unser Gepäck dort-lassen und mitteilten, dass wir gegen 17:00 Uhr wiederkommen würden.
Mit unseren Schwimmsachen im Gepäck und ein wenig Proviant von der China-Dame, welche heute auch nicht sonderlich besser drauf war, sind wir zum nächsten Kiosk-Stand marschiert, um uns ein Ticket für den Hop-on-Bus zu kaufen. Kaum im Bus und eine kurze Fahrt weiter, sind wir auch schon am menschenleeren Strand Sardinero, wo Luca und ich eine Sandburg bauen, da es für Schwimmen heute etwas zu kühl ist. Natürlich spielt Luca wieder Fangen mit den Wellen, die sich am Strand brechen, fällt aber kurz darauf in einen tiefen Mittagsschlaf. Um ihn vor der Sonne zu schützen, die hin und wieder zwischen den Wolken hervor kommt, bedecke ich ihn mit meinem Handtuch und einem Teil der Decke.
Da ich kein Handy-Akku mehr habe, weiß ich nicht wie viel Zeit verstrichen ist (vielleicht ca. 45-50 Minuten), also wecke ich Luca, weil mein Magen heftig knurrt und nach Essen verlangt. Wenig später und um ein Tages-menü in unseren Bäuchen reicher, bekommen wir auch direkt den letzten Hop-on-Bus - leider ist es zum Filmen jetzt schon zu dunkel.
Gegen 19:00 Uhr und befreit von jeglichem Zeitgefühl checken wir in unser winziges Zimmer ein. Der TV ist kaputt. Hm. Also Dusche und 21:00 Uhr Abendessen, wie üblich. Auf den Schlaf müssen wir an dem Abend nicht lange warten.
Fun Fact: Obwohl das Bett, in welchem Luca schlief, direkt an der Wand stand, schaffte er es trotzdem am Fußende kurz aus dem Bett zu fallen.
Tag 7
Aufgestanden, gefrühstückt und ab zum Spielplatz. Kurz darauf warten wir auch schon auf den Hop-On-Bus. Wir ergattern Plätze in der Front der oberen Etage, sodass ich alles filmen kann.
Was für eine entspannte Fahrt durch Santander!
Viel mehr als eine touristische Fahrt durch die Stadt passiert heute nicht. Nach der Tour gehen wir zurück zur Pension und machen Mittagschlaf. Am Abend gegen 20:00 Uhr gehen wir wieder raus und erkunden ein wenig die Innenstadt. Punkt 21:30 Uhr (übrigens typische spanische Abendessenzeit) sitzen wir wieder in unserem winzigen Zimmer und essen Abendbrot.
Tag 8
Gegen 9:00 Uhr frühstücken wir und verlassen kurz die Pension, weil ich Luca versprochen habe, dass er noch einmal zum Spielplatz darf. Gegen 12:00 Uhr checken wir aus und sitzen wenig später im Zug nach Torrelavega. Nach all den Spaziergängen ist mir nach einem faulen Tag, sodass geplant ist, dass wir nach einem gemütlichen Mittagessen mit Zug oder Bus zu unserem heutigen Tagesziel weiterfahren.
Im Zug erzähle ich Luca, dass die eigentliche Route des Jakobswegs ab Barreda über eine Landstraße nach Santillana del Mar führt, von wo aus wir auch pilgern könnten. Eine Station vor Barreda sagt er mir spontan, dass er laufen möchte, also steigen wir in Barreda aus... [Fortsetzung folgt]
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