In den Startlöchern
Wie man auf meiner Startseite bereits lesen konnte, geht es für uns sehr bald nach Bilbao an die spanische Nordküste, um den Camino de la Costa bzw. den Camino del Norte zu "pilgern".
So als gänzlich Unerfahrene in Sachen Trekking und Wandern sammeln sich derzeit bei mir die Einkäufe mit Outdoor-Equipment und Kleidung (Stichwort: Merino). Das dient der mentalen Vorbereitung auf das was kommen wird. Ich behaupte jetzt einfach ganz salopp, dass ich emotional Ähnliches durchlebe wie die künftige Braut, die - auf der Suche nach dem richtigen Hochzeitskleid - bei der Anprobe vor ihren Freundinnen Schau seht; und ist der große Tag dann gekommen, gehen Nervosität und Angst Hand in Hand. Dieser Wellengang aus Aufregung und diffusen Ängsten gehört seit 2 Wochen nun zu meinem Alltag. Ich bin aber zuversichtlich, dass die Aufregung und Freude überwiegen wird, sobald es wirklich losgeht.
Noch 19 Tage! Also schon mal den Backpack probegepackt und gewogen.
Als Faustregel für den Camino gilt: das Gewicht des Rucksacks darf maximal 10 % des eigenen Körpergewichts betragen. Natürlich ist diese Schmerzgrenze für Eltern, die zusätzlich die Wäsche und Verpflegung ihrer Kinder auf dem Rücken tragen, beliebig erweiterbar. Ich persönlich würde nicht mehr als +2 kg kalkulieren. Alternativ kann das Gewicht auch auf ein Buggy oder anderen geländetauglichen fahrbaren Untersatz auf-geteilt werden. Luca und ich werden zu Fuß gehen, weshalb ich die max. 10 kg nicht ausreizen, sondern so leicht als möglich packen möchte. Lieber habe ich zu wenig, als zu viel. Nichts desto trotz schlug der Rucksack mit mit genau +1 kg zu viel zu Buche, sodass ich noch einmal alles auf Brauchbarkeit geprüft und unnötige Sachen aussortiert habe. Als Konsequenz muss nun die ISO-Matte zuhause bleiben.
Was die Planung betrifft, habe ich die Etappen (Stand: heute) zu etwa 60 % durchgeplant. Die jeweiligen Routen orientieren sich dabei an einer Gesamtzeit von maximal 3,5 Stunden pro Tag, welche wir dann in zwei Teilen zurücklegen werden. Zwei Teile deshalb, damit Luca bei einer "langen Etappe" die Möglichkeit hat eine längere Pause einzulegen, auch wenn er inzwischen keinen Mittagsschlaf mehr macht. Mehr kann und will ich Luca nicht zumuten. Außerdem tun sich auf dem Küstenweg etliche Schwimmgelegenheiten auf, ideal zum Energie laden. Sollte einmal gar nichts mehr gehen, gibt es Bus und Bahn. Ich habe gelesen, dass man bei den örtlichen Bus- und Bahngesellschaften als Pilger sogar 10 % Rabatt auf den regulären Ticketpreis bekommt. Wir werden sicherlich in die Gelegenheit kommen das austesten.
Die grobe Route steht jedenfalls - nun gilt es die Tage zu zählen...
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