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Generation »Travel & Adventure«

Wunderschöne Felsenlandschaften, endlose Höhe und Tiefen, paradiesische Stände und Palmen soweit das Auge reicht, leuchtend bunte Städte und versteckte Gassen, wo das urbane Leben tanzt. Das und vieles mehr findet man auf YouTube auf den etlichen Reisekanälen.

 

Eins wird schnell klar, wenn man sich die ganzen Reiseblogger und Travel-Vlogs genauer anschaut: Wenn es etwas gibt, das die heutige Generation von jungen Wilden bis zu Endvierzigern verbindet, ist es das Reisen. Immer mehr Menschen und ganze Familien nehmen sich eine Auszeit, viele wollen nach ihrem Abitur "einfach nur weg", andere halten den Alltag und die Routine nicht mehr aus und bauen sich ein Online-Business auf. Wieder andere sind einfach ständig unterwegs; ob nun jobbedingt oder alle sechs bis acht Wochen einen Wochenendtrip. Es gibt viele Gründe zu reisen.

 

Allein der bekannte Reiseführerverlag Lonely Planet hat über eine Millionen Follower auf Instagram und unter dem Hashtag #worldtraveler finden sich 1,8 Millionen Beiträge - selbst die Gruppe "Weltreise oder Langzeitreise planen" auf Facebook hat knappe 4.000 Mitglieder und es werden täglich mehr. Doch woher kommt unsere Reiselust eigentlich? Kritiker verbreiten gerne das Klischee, dass wir reisen, um damit zu prahlen; aber das trifft wohl eher auf eine kleine Minderheit zu, bei denen es grundsätzlich nur um Party und #yolo geht. Solche Leute findet man leider überall und in allen Altersschichten. 

 

 

Dabei reisen wir wir nicht, weil wir damit angeben wollen, sondern um unsere Neugier zu stillen, die eignen Grenzen kennenzulernen und zu erweitern. Für viele Reisende geht es dabei vor allem auch um Selbstfindung. Selbstfindung ist scheinbar etwas, was sich manche in ihrer gewohnten Umgebung nicht trauen und sich dann in der Welt einfach freier und ungehemmter fühlen, oder auch gezwungen sehen, sich mit sich selbst auseinanderzusetzen. Wie weit man geht und wie viel man dabei von sich preisgibt, muss am Ende jeder für sich selbst entscheiden.

 

Ich selbst beobachte um mich herum immer mehr Rassismus, mehr Abschottung, mehr Gewalt, mehr Angst und nur noch die Sorge, das eigene Leben in den Griff zu bekommen. Dabei ver-gessen viele, dass wir alle nur ein kleines Stück in einem großen Puzzle sind. Wer reist, der begreift die Welt in ihrer ganzen Größe, taucht in andere Kulturen ein, legt Vorurteile ab, entdeckt wie alles miteinander verbunden ist, und lernt, dass uns Menschen viel mehr eint als was uns scheinbar trennt.

 

Reisen öffnet uns die Augen und die Herzen. Und genau das ist auch die Essenz, die reisende Familien ihren Kindern mitgeben wollen: sie reisen, weil Kinder Menschen, Geschichte und Kultur hautnah erleben; einen schöneren Unterricht kann es nicht geben. Und als positiver Effekt für die Eltern, lernt man die Wunder der Welt wieder mit Kinderaugen zu sehen und das Unscheinbare wahrnehmen und wertzuschätzen.

 


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